Entsprechend der aktuell gültigen nationalen Klimaschutzgesetzgebung endet spätestens Ende 2044 die fossilen Erdgasversorgung bzw. -verteilung in Deutschland – je nach regionaler Entwicklung kann auch schon ein früherer Ausstieg bei schnellerem Umstieg insbesondere der Gebäudeheizung erfolgen.

Hinsichtlich der Netzentgeltregulierung hat die zuständige Bundesnetzagentur (BNetzA) mit der Festlegung KANU 2.0 bereits reagiert und eine schnellere, auch unternehmensindividuell ausgestaltbare Anpassung der kalkulatorischen Abschreibung der Erdgasleitungsinfrastruktur ermöglicht. Hierdurch wird grundsätzlich eine Refinanzierung der getätigten Investitionen im verbleibenden Nutzungszeitraum ermöglicht. Viele Netzbetreiber haben für das Jahr 2025 bzw. 2026 regulatorisch bereits die Möglichkeit der Anpassung der kalkulatorischen Abschreibung genutzt.

Handelsrechtlich stellt sich ebenfalls die Frage, ob und wie eine Anpassung der Abschreibung aufgrund der erwartbaren Endlichkeit der fossilen Erdgasverteilung sachgerecht ist – insbesondere dann, wenn Netzbetreiber regulatorisch bereits KANU 2.0 anwenden.

Bezogen auf eine mögliche Anpassung der handelsrechtlichen Abschreibung der Erdgasleitungsinfrastruktur ergeben sich vielzählige – strategische wie operative – Fragestellungen, gerade auch im Hinblick auf die Aufstellung des Jahresabschlusses, welche im Rahmen dieses Webinars adressiert werden sollen:

• Welche grundlegenden handelsrechtlichen Anforderungen gibt es an eine Anpassung der planmäßigen handelsrechtlichen Abschreibung? Welche Voraussetzungen gibt es für eine außerplanmäßige Abschreibung?
• Was sagt der IDW zu einer Anpassung der handelsrechtlichen Abschreibung von Erdgasleitungsinfrastruktur im Rahmen der Transformation und im Hinblick auf die regulatorischen Entwicklungen?
• Welche Ermessens- bzw. Handlungsspielräume ergeben sich aus den grundlegenden Voraussetzungen der handelsrechtlichen Abschreibung und den Ausführungen des IDW?
• Welche Möglichkeiten eröffnet die KANU 2.0-Festlgung der BNetzA im Rahmen der kalkulatorischen Abschreibung und wie wirken unterschiedliche Ausübungen der Optionen auf die handelsrechtlichen Erlöse und Ergebnisse?
• Welche strategischen Zielrichtungen können bezüglich der Bilanz- und Ergebnisoptimierung im Zeitablauf gestaltet werden und damit auch die Innenfinanzierungskraft gestärkt werden?
• Wie kann konkret auf Einzelvermögensgegenstände eine Anpassung der handelsrechtlichen Abschreibung rechnerisch erfolgen? Welche Anpassungsoptionen mit welcher Argumentation gibt es? Hierbei gehen wir auf eine Vielzahl einzelner Fallkonstellationen ein.
• Wie wirken unterschiedliche Ausgestaltungsspielräume der Anpassung der handelsrechtlichen Abschreibung auf die Entwicklung der handelsrechtlichen Restbuchwerte und Abschreibungen der Tätigkeit insgesamt für das gesamte Netz im Zeitablauf?
• In welchem grundsätzlichen Verhältnis stehen sich damit die kalkulatorischen und handelsrechtlichen Werte gegenüber?
• Inwieweit besteht in Bezug auf die Zukunftsszenarien ein Zusammenhang zwischen der Dotierung von Rückstellung für Stilllegungs- und Rückbauverpflichtungen und der Anpassung des Abschreibungsplans? Besteht ein zeitlicher Zusammenhang? Was ist bei den bilanziellen Folgewirkungen zu berücksichtigen?

Für Rückfragen zu den Webinarinhalten und möglicher Unterstützung bei der Entscheidungsfindung einer Anpassung der handelsrechtlichen Abschreibung stehen wir Ihnen gerne in Person von Jürgen Gold, Thomas Straßer und Andreas Fimpel zur Verfügung.

Folgende Termine bieten wir an:
17.12.2025, 09:30 - 12:00 Uhr
14.01.2026, 14:00 - 16:30 Uhr